Stop making sense - von der Kunst der Sinnproduktion
Die Talking Heads haben es wohl schon lange gewusst: Stop making sense oder wie man ja jetzt in deutsch auch so gerne sagt: Hör auf Sinn zu machen.
Auch wenn wir in einer Zeit der Macher leben und das auch schon recht lange, war nicht schon Helmut Schmidt als “Der Macher” bekannt. Selbst Volker Lechtenbrink sang schon vom dem Macher. OK, machen ist also irgendwie existenziell, genauso wie der Sinn. Also der des Lebens zum Beispiel.
Machen bezieht sich jedoch immer auf die Herstellung oder Fertigung von etwas und da Frage ich mich natürlich wie ich etwas wenig greifbares wie Sinn denn herstellen kann.
Andererseits ist es vielleicht auch ganz beruhigend Sinn jederzeit herstellen zu können. Hat mein Leben keinen Sinn mehr, dann mache ich mir eben welchen. Und wo es doch nun so viele Leute gibt, die Sinn herstellen können, so gibt es den bestimmt bald im Überfluss, dann kann ich ihn sicher auch kaufen. Das wäre sogar noch einfacher.
Tja, bleibt dem abgehängten Intellektuellenprekariat wohl nicht andres übrig als all die schönen Wendungen wie: “Das ist sinnvoll”, “das ergibt Sinn” oder “das hat Sinn” über Bord zu werfen und sich dem Zeitgeist anzupassen.
Schade eigentlich, hat doch selbst Herbert Grönemeyer noch vor einigen Jahren schon folgendes besungen: Vergiß es, laß es Du kriegst nichts hin Versuch´s ruhig, tu´s ruhig Es hat doch keinen Sinn.
Aber wem sage ich das hat ja eh keinen Sinn ;)